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RAGA-Herbstreise an den Bodensee
Das Festspielhaus dient wäh- Hausberg Pfänder zu besuchen.
rend der Festspiele auch als So entschieden wir uns zu einem
Ausweichspielstätte bei schlech- kleinen Aufenthalt am Seeufer
tem Wetter, als Spielstätte weite- und genossen den mittlerweile
rer Opernproduktionen und als rasch werdenden blauen Him-
Aufführungsstätte für Orches- mel, mit seiner wärmenden Son-
terkonzerte. Von den Logen im ne. Die Rückfahrt nach Feldkirch
Hause hatten wir einen atem- verlief harmonisch und der ein
beraubenden Ausblick auf die oder andere ließ den Tagesab-
knapp 7000 Zuschauern fas- lauf spirituell noch mal vorbeizie-
sende Tribüne und die weltweit hen. Der abendliche Ablauf ver-
größte Seebühne, bekannt durch tigung wir uns bereits Wochen lief wie am Vortag.
im zwei Jahres Rhythmus wech- zuvor angemeldet hatten. Etwas
selnden Opernproduktionen, verspätet wurden wir bereits er- Mittwoch, 18.09.2024
immer gemeinsam mit den Wie- wartet und starteten sofort mit
ner Symphonikern. Das Festival der Führung (wieder aufgeteilt in Wir fuhren pünktlich um 09.00h
ist für die Schönheit, der natür- 2 Gruppen), bei der wir viel wis- los. Unser Ziel war die Insel Rei-
lichen Kulisse des Bodensees, senswertes vermittelt bekamen. chenau, wo eine ortskundige
überdimensionale Bühnenbil- So wurden wir informiert, dass Reiseleitung um 11.00h unseren
der, technische Kabinettstück- das zu verwendetes Obst haupt- Bus betrat und uns auf einer ca.
chen und eine wie oben bereits sächlich aus der Umgebung an- 2-stündigen Führung begleitete.
erwähnte einzigartige Akustik geliefert wird, jedoch auf Grund Mitten im westlichen Bodensee
bekannt, die durch die Technik von Ernteausfällen teilweise aus erstreckt sich die berühmte Insel
des sog. Bregenzer Richtungs- ganz Europa importiert werden Reichenau. Die letzten Meter
hörens erreicht wird. Nun ver- muss. Nach einem Rundgang zur größten Insel im Bodensee
ließen wir das Festspielhaus und vorbei an den Edelstahl Mai- führen über einen von Pappel-
betraten anmutig die Seebühne sche Tanks bis zur Destillation reihen gesäumten Damm. Es ist
selbst und wagten einen Blick und Endlagerung, wahlweise in eine liebenswerte, von Wasser
hinter die Kulissen der Auffüh- Edelstahl- oder Holzfässern, ge- umspülte eigene Welt. Ehrwür-
rungen. Hier standen wir mitten langten wir in den Hofladen mit dige Insel-Hüter sind die drei
in der Szenerie der Oper der einem riesigen Verkaufsraum mittelalterlichen Kirchen Ober-,
Freischütz, welche auch in 2025 und einem gigantischen Sorti- Mittel- und Niederzell, welche
aufgeführt und in 2026 durch La ment. Um sich für ein Mitbring- die UNESCO zum Weltkulturer-
Traviata abgelöst wird. Es war sel für nach Hause entscheiden be ernannt hat. Zwischen Gärt-
ein faszinierendes Gefühl inmit- zu können, war die sehnlichst nereien, Feldern und Rebhän-
ten des Bühnenbildes zu stehen erwartete fruchtige Verkostung gen auf denen Gemüse, Kräuter
und die detailverliebten Aufbau- äußerst hilfreich. Hier konnte und Wein gedeihen, fuhren wir
ten zu bestaunen. Nach der gut man sich von Geschmack und zur Kirche Sankt Peter und Paul
1½ Stunden dauernden, sehr Qualität aus einem sehr großen in Niederzell und dem gleich-
interessanten Tour, verabschie- Angebot überzeugen, welches namigen Museum nebenan.
deten wir uns dankend bei unse- auch intensiv genutzt wurde. Anschließend erklommen wir
ren beiden Begleiterinnen und Da auf Grund des ausführlichen den höchsten Punkt der Insel
starten zu unserem nächsten und intensiven Geschmacksfin- namens Hochwart, welcher auf
Termin – Hörbranz. In Hörbranz dungsprozesses der Zeitplan to- 438,7 Meter liegt und sich cir-
ist die Schnapsbrennerei Prinz tal aus dem Ruder lief, blieb leider ca 43 Meter über den Seespie-
angesiedelt, zu deren Besich- keine Zeit mehr mit der Bahn den gel erhebt und eine fantastische
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