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16.09.- 20.09.2024
Donnerstag, 19.09.2024
Wir starteten mit unserem Tour-
bus wieder pünktlich um 09.00h.
Unser Ziel war der Apfelhof Neu-
haus bei Überlingen.
Um 12.00h wurden wir bereits
vom Chef des Hofs erwartet, der
uns bei der Fahrt mit dem Apfel-
zügle begleitete. Schnell wurden
Aussicht in alle Himmelsrichtun- chen. Es sollte die bis heute ein- die Proviantflaschen in Form
gen auf den See bis zu den Alpen zige Papstwahl auf deutschem von flüssigem Obst verstaut, ein
bietet. Nach Beendigung unse- Boden bleiben. So genossen erster Schluck zu sich genom-
re Führung suchten wir uns ein einige die wärmende Sonne bei men und den Raga Schlacht-
schönes Plätzchen und vernich- einem Spaziergang am Seeufer, ruf vielstimmig geschmettert. Es
teten, bei herrlichem Sonnen- andere marschierten bis zum war eine idyllische Fahrt, vorbei
schein, die restlichen Vorräte an Hafen, um unter anderem das an Obstbäumen, über die Wie-
Worscht, Weck und Sekt. Gegen anfangs heftig umstrittene Wahr- sen und Felder rund um den
14.00h traten wir die Rückfahrt zeichen der Stadt, die Imperia, zu Hof bei Überlingen, zwischen
mit einem Zwischenstopp in besuchen, eine neun Meter hohe Bambergen und Lippertsreu-
Konstanz an, welcher zur freien und 18 Tonnen schwere Sta- te. Unterwegs machten wir Halt,
Verfügung gestaltet werden tue des Bildhauers Peter Lenk. hier hörten wir Wissenswer-
konnte. Konstanz ist eine histo- Die Imperia erinnert satirisch an tes zur Landschaft, Geschich-
rische Stadt im Süden Deutsch- das Konzil, kam angesichts der te und Pflanzen der Region. Je
lands, am Ufer des Bodensees eher derben Symbolik bei kon- länger die Tour dauerte, umso
und nahe der Schweizer Grenze. servativen Stadträten und den mehr mündeten die spannend
Mit etwa 85.000 Einwohnern ist Kirchen aber gar nicht gut an. erzählten Informationen in einen
sie die größte Stadt am Boden- Schließlich dürfte es sich, so die karnevalistischen Vortrag, der
see und ein wichtiger Verkehrs- deutsche Wikipedia dazu ganz mehrfach vielstimmiges Geläch-
knotenpunkt zwischen Deutsch- trocken, „um das weltweit größ- ter nach sich zog. So lernten wir
land und der Schweiz. Konstanz te Denkmal für eine Prostituier- unter anderem, dass es genau-
besticht durch seine gut erhal- te handeln.“ Man verweilte an so unmöglich ist, einer Frau ins
tene Altstadt mit engen Gassen einem der zahlreichen Kaffees Wort zu fallen, wie einen Faden
und mittelalterlichen Gebäuden. und genoss bei sommerlichen bei laufender Nähmaschine ein-
Konstanz ist historisch bedeu- Temperaturen das ein oder an- zufädeln. Anschließend gab es
tend: Das berühmte „Konzil zu dere Getränk. Bei unserer Rück- eine reichhaltige Vesper mit Pro-
Konstanz“ (1414-1418) fasziniert fahrt, zu der wir gegen 16.00h dukten aus der Gegend und vom
bis heute. Dass jahrelang ge- aufbrachen, genossen einige Hof. Zum Abschluss stand unser
tagt wurde, hatte schließlich sei- noch einmal den Bordservice mit legendäres Gruppenfoto an, wel-
ne Gründe: Man wollte mit dem geistreichen Getränken. Nach ches nach einigen Störungen
Konzil endlich die Kirchenteilung dem Abendessen nahm man und Verzögerungen doch noch
überwinden. Es gelang die sei- noch einen Absacker an der Bar zu Stande kam
nerzeit drei amtierenden Päpste zu sich, bevor man nach einem Gegen 15.00h traten wir unsere
abzusetzen und Martin V. (1368- abwechslungsreichen Tag den Rückfahrt an mit Zwischenstopp
1431) zum alleinigen Oberhaupt Weg ins Zimmer fand. in Lindau. Auch hier bot sich der
der Katholischen Kirche zu ma- Aufenthalt zur freien Verfügung.
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